Schöner Wohnen mit Passivhausfenstern
Der Begriff schön kann vielerlei ausdrücken in der deutschen Sprache. Im Bezug auf Passivhausfenster kann er einerseits für behagliche Wohnatmosphäre stehen. Es ist aber auch schön, wenn man etwas für die Umwelt tut, Energie einspart und Emissionen vermeidet. Im Nebeneffekt ist das auch noch schön für den eigenen Geldbeutel. Sind die Passivhausfenster aus Kunststoff, so sind sie auch lange Jahre schön anzusehen, denn sie brauchen nicht geschliffen oder gestrichen werden und bleiben durch einfaches Putzen immer gleich ansehnlich. Viele „schöne“ Faktoren, die für Passivhausfenster sprechen. Hier sollen sie noch etwas näher erläutert werden.
Passivhausfenster und der Faktor Energie
Per Definition gilt ein Kunststofffenster dann als Passivhausfenster, wenn es pro Jahr und Quadratmeter Fensterfläche nicht mehr Energie entweichen lässt, als mit sieben Liter Heizöl erzeugt werden kann. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass es einen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von 0,8 W/(m²K) oder besser erreichen muss. Damit das so ist, muss ein Passivhausfenster einige Voraussetzungen erfüllen. Da auch beste Rahmenmaterialien aus Holz oder Kunststoffprofilen mit mindestens sechs in sich abgeschlossenen Luftkammern nur Uf-Werte (f steht für Englisch frame wie Rahmen) von etwa 1,1 W/(m²K) erreichen, müssen die Glasflächen um so besser isolieren. Das wird durch dreifache Wärmeschutzverglasungen mit hochwertigen Abstandshaltern erreichet. Abstandshalter halten die einzelnen Scheiben in Position und bilden den Übergang zum Rahmen. Der U-Wert für Glasfläche samt Abstandshalter wird mit Ug (g für Englisch glazing – Verglasung) bezeichnet. In modernen Passivhausfenstern werden Abstandshalter aus kunststoffummanteltem Edelstahl oder aus Composite Kunststoff verwendet. So können für die Verglasung U-Werte von 0,5 W/(m²K) erreicht werden, was dann zusammen mit dem Rahmenwert zu Gesamtwerten zwischen 0,7 und 0,8 W/(m²K) führt, Voraussetzung für die Bezeichnung Passivhausfenster.
Passivhausfenster und der Faktor Behaglichkeit
Die Wärmeleitfähigkeit moderner Abstandshalter ist so gering, dass an der Verglasung die sogenannte „warme Kante“ entsteht. Von ihr spricht man, wenn die Temperatur der Fensterfläche zum Rand hin nur minimal absinkt, was durch die Abstandshalter, Dichtungen und konstruktive Merkmale beeinflusst wird. Die „warme Kante“ verhindert eine Abkühlung der Raumluft vor dem Fenster und damit die als unangenehme Zugluft wahrgenommene Konvektion. Auch eine Kältestrahlung der Fenster kann nicht mehr wahrgenommen werden, weil die Raumluft direkt vor der Scheibe eines Passivhausfensters höchstens um drei Grad niedriger ist als die restliche Raumluft. Diese Bedingungen sind ausschlaggebend für das subjektive Wärmeempfinden in einem Raum. Da die negativen Auswirkungen Zugluft und Kältestrahlung durch Passivhausfenster ausgeschlossen werden, wird subjektive Behaglichkeit sogar bereits bei objektiv tieferen Raumtemperaturen erreicht als mit konventionellen Fenstern.
Kosten und Nutzen von Passivhausfenstern
Wie im Abschnitt Energie beschrieben sparen Passivhausfenster Energie und Heizkosten. Dieser Effekt wird noch verstärkt durch das im Abschnitt Behaglichkeit beschriebene subjektive Empfinden, das niedrigere Raumtemperaturen ermöglicht. Passivhausfenster sind in etwa um 10 bis 15 Prozent teurer in der Anschaffung als konventionelle Fenster mit Doppelverglasung. Bei einem Kunststofffenster normaler Größe, das für um die 500 Euro zu haben ist, macht das pro Fenster einen Preisunterschied von höchstens 75 Euro aus. Ein Betrag, der sich über die verringerten Heizkosten innerhalb weniger Jahre hereinsparen lässt. Ganz abgesehen davon, dass sich die erhöhte Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden mit keinem Geld der Welt bezahlen lässt!